06 Mai

Alles Wichtige zur Grundsteuerreform 2022.

Fast 36 Millionen Grundstücke in Deutschland sind für die Grundsteuerreform neu zu bewerten. Da- bei müssen die Eigentümerinnen und Eigentümer mithelfen. Was dabei zu tun ist, und was die Finanzämter wissen wollen, haben wir Ihnen hier zusammengetragen.

Warum ist die Reform überhaupt nötig geworden? Bund und Länder mussten die Grundsteuer auf Grund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts reformieren. Die Richter hatten bereits 2018 entschieden, dass die sogenannten Einheitswerte verfassungswidrig sind. Diese beruhten auf Grundstückwerten, die in Westdeutschland seit 1964 und in Ostdeutschland seit 1935 nicht mehr angepasst worden sind. Dies hat zu einer ungerechten Besteuerung geführt, Eigentümer in teuren Städten wie München zahlen eher zu wenig Steuern für Ihre Immobilie.

Worauf müssen sich Eigentümerinnen und Eigentümer jetzt einstellen? Alle Grundsteuerzahler müssen im Sommer 2022 eine Art zweite Steuererklärung ausfüllen und darin zum Teil detaillierte Angaben zu ihrem Grundstück, ihrer Wohnung, ihrem Haus oder ihren gewerblichen Gebäuden machen. Diese Daten benötigen die Finanzämter, um die Grundsteuer neu berechnen zu können.

Wo und wann sind die Erklärungen abzugeben? Die Erklärungen sind vom 1. Juli 2022 an elektronisch über das Online-Portal der Finanzämter, www.elster.de, abzugeben. Wer dort noch nicht als Benutzer registriert ist, kann dies nachholen. Ältere Menschen, die sich damit überfordert fühlen, dürfen ausnahmsweise die Erklärung auf Papier einreichen. Die Angaben sollen für den Stichtag 1.1.2022 gelten. Dafür sind Vordrucke zu benutzen. Diese sollen vom 1.7.2022 an im Internet sowie in den Servicezentren der Finanzämter verfügbar sein. Die Grundsteuererklärung ist spätestens bis zum 31.10.2022 abzugeben. Wer dies versäumt, läuft Gefahr, ein Zwangsgeld zahlen zu müssen. Die neue Grundsteuer, die von der zuständigen Kommune erhoben wird, wird zum ersten Mal am 1.1.2025 zu zahlen sein.

Wovon hängt es ab, was in der Grundsteuererklärung stehen muss? Das hängt davon ab, welches Berechnungsmodell die Bundesländer gewählt haben. Bayern setzt auf ein reines Flächenmodell. Die bayerische Grundsteuer wird künftig nur noch anhand der Fläche des Grundstücks und der Fläche des Gebäudes sowie der Immobiliennutzung berechnet. Der Wert des Grundstücks und der Immobilien, die Lage, das Alter oder der Zustand des Gebäudes spielen bei der Berechnung der Grundsteuer für bayerische Grundstücke keine Rolle mehr.

Wer zahlt bislang wie viel Grundsteuer? 2020 lag die Grundsteuer B für bebaute und unbebaute Grundstücke bundesweit im Schnitt bei 172 Euro. In Bayern waren 2020 im Schnitt 139 Euro fällig.

Für wen wird die Grundsteuer künftig teurer? Gemeinden sind angehalten, ihre Einnahmen aus der

Grundsteuer in etwa auf dem gleichen Niveau zu halten, verpflichtet sind sie dazu nicht. Wie viel am Ende fällig wird, erfahren die Eigentümerinnen und Eigentümer erst 2025 – und die Mieter 2026, wenn die Mietnebenkostenabrechnung für das Vorjahr eintrifft. Vermieter dürfen die von ihnen gezahlte Grundsteuer ihren Mietern in Rechnung stellen.


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